Steirisches Vulkanland - Archäologie

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der SO-Steiermark

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  06 Hügelgräberfelder am Saazkogel
(Marktgemeinde Paldau, Katastralgemeinde Saaz)
     

Öffnungszeiten:
Die Hügelgräberfelder am Saazkogel können ganzjährig besichtigt werden

Kontakt, Anfragen:


Anfahrt:
Der Saazkogel liegt ca. 3 km westlich von Feldbach, am Südrand des Raabtals, wo ein vom Saazer-Bach gebildetes Seitental von Südwesten her einmündet. Auf der B 68 von Feldbach kommend bei Gniebing in Richtung Paldau abzweigen (Kreisverkehr). Nach ca. 2 km, direkt gegenüber den Saazer Teichen, rechterhand der Tafel ‚Saazkogel/Grieberg’ folgend auf schmaler Asphaltstraße bergan, nach ca. 500 m wieder rechts (Tafel ‚Saazkogel’) auf einem Waldweg (befahrbar) ca. 1 km bis zum Plateau mit der Saazkogel-Kirche.


GPS-Koordinaten:
N 46.953317 –
E 15.836417
(Kirche)
bzw.
N 46.954717 –
E 15.837300
(Gräberfeld Nordhang)

So finden Sie
das Hügelgräberfeld

Im engeren Areal des Saazkogels, der sich ca. 1 km östlich der Ortschaft Saaz am östlichen Ende eines Riedelzuges erhebt, befinden sich insgesamt drei Hügelgräbergruppen, wobei sie wohl (wie so oft!) nur ihre Lage im Waldgelände vor dem Planieren durch Pflügen im Mittelalter und der Neuzeit bewahrt hat. Die beiden kleineren Gräberfelder auf dem Höhenrücken westlich der Kirche (zwei Gruppen von 11 bzw. 9 unterschiedlich großen und hohen Tumuli) gehören der älteren Eisenzeit (Hallstattzeit) an. Beim dritten, am Nordhang des Saazkogels gelegenen Gräberfeld handelt es sich hingegen um ein norisch-pannonisches, also aus provinzialrömischer Zeit stammendes, Hügelgräberfeld. Mit insgesamt achtzig heute noch mehr oder weniger gut im Gelände erkennbaren Hügelgräbern (viele davon alt gegraben und massiv gestört) zählt es zu den größten der Steiermark. In annähernd südost-nordwestlicher Orientierung erstrecken sich die Tumuli in drei langgestreckten Reihen auf einer Länge von etwa 360 m am unteren, flacher auslaufenden Hangbereich des Saazkogels. Die nördlichste und kürzeste Reihe hält deutlich Abstand zu den beiden südlichen Hügelreihen, sodass der Schluss nahe liegt, dass sich in diesem ‚hügelfreien’ Bereich eine ehemals hier verlaufende ‚Gräberstraße’ verbergen könnte. Im südöstlichen Bereich des Gräberfeldes ‚vervierfachen’ sich die beiden südlichen Hügelreihen, während sie im Nordwesten einen letzten Ausläufer nördlich einer hier entspringenden Quelle, des sog. ‚heiligen Bründels’, bilden.
Im Jahre 1999 machte ein im mittleren südlichen Bereich des Gräberfeldes umgestürzter Baum Rettungsgrabungen des Bundesdenkmalamtes notwendig (Grabungsleitung: Wolfgang Artner). Im Ausriss des großen Wurzelstockes waren nämlich an einem der Hügel (Hügel 41) Keramikfragmente und Leichenbrand zu Tage gefördert worden. Die Untersuchungen erbrachten, wie der Ausgräber schreibt, „einen überraschend komplizierten und ungewöhnlich vielfältigen Befund“, barg dieser eine Grabhügel doch (in drei Hauptbelegungsphasen) nicht weniger als sieben (!) Bestattungen. Den reichen Beigaben nach (Keramik- und Glasgefäße, Bronzefibeln und -beschläge, Eisennägel, eine Kupfermünze aus flavischer Zeit, Glasperlen, etc.) setzte die Belegung im ausgehenden 1. Jahrhundert n. Chr. ein und endete um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr., umfasste also einen Zeitraum von gut 50 Jahren. Wie die anthropologischen Untersuchungen des (z.T. in nur sehr geringem Maße erhaltenen) Leichenbrands ergaben, war eine der Bestattungen einer Frau, eine weitere einem Kind zuzuweisen, alle übrigen waren geschlechtsspezifisch nicht näher bestimmbar. Bemerkenswert ist bei den Beigaben schließlich auch noch das Vorkommen von Obstkernen, bei denen es sich höchstwahrscheinlich um Pfirsichkerne handelt ...


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