Steirisches Vulkanland - Archäologie

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der SO-Steiermark

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  11 Höhensiedlung am Kapfensteiner Kogel
(Ortsgemeinde Kapfenstein, Katastralgemeinde Mahrensdorf)
     

Öffnungszeiten:
Die Höhensiedlung am Kapfensteiner Kogel kann ganzjährig besichtigt werden

Kontakt, Anfragen:


Anfahrt:
Von Graz auf der A2 (Südautobahn) bis zur Ausfahrt Gleisdorf-Süd und weiter dem Raabtal folgend bis Feldbach (auf der B 68) bzw. Fehring (auf der B 57). Von dort nach Süden auf der L 204 ca. 7 - 8 km bis Kapfenstein.


GPS-Koordinaten:
N 46.889950 –
E 15.976867 (Schloss)

So finden Sie
die Höhensiedlung

Ursprünglich handelt es sich bei dem heute malerisch von Schloss Kapfenstein bekrönten und von Weingärten überwachsenen steil aufragenden Basaltfelsen um einen bereits vor Millionen von Jahren erloschenen Vulkankegel. Zum Schloss bzw. zur Burg Kapfenstein nur soviel: Erbaut in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts von den Kapfensteinern, handelt sich hier um einen unregelmäßigen, um zwei Innenhöfe angelegten Komplex, mit mittelalterlichem Baukern um den inneren Burghof. Der äußere Hof entstand erst Anfang des 17. Jahrhunderts (um 1604) durch Überbauung des ehemaligen Burggrabens mit einem neuen Wohngebäude bzw. Anfang des 19. Jahrhunderts durch Schließung der offenen Südseite (damals auch Errichtung der Pfeilerarkaden im inneren Hof).
Die beeindruckende Lage samt der hervorragenden Fernsicht ins umliegende oststeirische Hügelland prädestinierte den 461 m hoch aufragenden Kegel freilich bereits lange vor dem Bau der mittelalterlichen Burg als idealen Platz für eine prähistorische Höhensiedlung. Und tatsächlich bestand eine solche mit ziemlicher Gewissheit zumindest in der ausgehenden Urnenfelder- bzw. der beginnenden Hallstattzeit. Die Größe des Kegel-Plateaus kann man ermessen, wenn man bis zur heutigen, nördlich des Schlosses gelegenen Grabkapelle der Schlossbesitzer (seit 1918 die Familie Winkler-Hermaden) wandert. Von hier, der sog. ‚Herz-Christi-Kapelle’ (überkuppelter Rundbau von 1701) aus, bietet sich auch ein guter Blick zum nächsten (ebenfalls freilich längst erloschenen) Vulkankegel, den eine noch mächtigere Anlage, die Riegersburg, krönt.
Die seit längerem bekannte aber nie wissenschaftlich erforschte Höhensiedlung auf dem Plateau des Kapfensteiner Kogels dürfte sich in Form von Hütten auf drei Terrassen erstreckt haben. Reiches dort an die Oberfläche gefördertes Fundmaterial (Reibplatten, Webstuhlgewichte, Gefäßkeramik), das wohl hauptsächlich in die ausgehende Urnenfelder- bzw. beginnende Eisenzeit (Hallstattzeit) zu datieren ist, lässt dies vermuten. Aber auch ältere, in die Kupferzeit (Lasinja-Kultur), und jüngere, in die Latènezeit, zu datierende Keramikscherben traten zu Tage. Leider dürften die Siedlungsschichten heute aber bereits weitgehend zerstört sein. Das ergaben nämlich mehrere, Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts gemeinsam vom Landesmuseum Joanneum (D. Kramer) und vom Bundesdenkmalamt (B. Hebert) durchgeführte Begehungen, bei denen man auf der betreffenden Parzelle (539/12) besonders starke, durch Rigolen bei der Anlage eines Weingartens hervorgerufene Störungen feststellen musste...


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