Steirisches Vulkanland - Archäologie

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der SO-Steiermark

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  18 Hügelgräberfeld ‚Grössinger Tanner’
(Ortsgemeinde Tieschen, Katastralgemeinde Grössing)
     

Öffnungszeiten:
Das Hügelgräberfeld ‚Grössinger Tanner’ kann ganzjährig besichtigt werden.

Kontakt, Anfragen:


Anfahrt:
Auf der Straße von Tieschen nach Grössing, nach ungefähr zwei Kilometern in einem kleinen Wäldchen unmittelbar westlich neben der Straße (Hinweistafeln) bzw. Archäologische Vitrine beim ‚Jugend & Familiengästehaus Tieschen’ (Hinweistafel ‚JUFA’) am südlichen Ortsanfang von Tieschen (kleine, rechts bergan führende Asphaltstraße, Hausnummer Patzen 90).


GPS-Koordinaten:
N 46.793117 –
E 15.944233
(Hügelgräberfeld)
bzw.
N 46.781217 –
E 15.948367
(Archäologische Vitrine beim ‚JUFA Tieschen’).

So finden Sie
das Hügelgräberfeld

Das seit 1992 unter Denkmalschutz stehende (und auch gut ausgeschilderte) Hügelgräberfeld ‚Grössinger Tanner’ liegt in einem kleinen Wäldchen nördlich von Tieschen, direkt an der Fahrstraße nach Grössing. Es umfasst über 50 heute noch sichtbare Grabhügel unterschiedlicher Größe, mit Höhen von 0,3 bis annähernd 2 m und Durchmessern zwischen 3 bis 15 m. Die mächtigsten Hügel des Gräberfeldes gruppieren sich im Süd- und Südostbereich, während die kleineren Tumuli im nördlichen Abschnitt des Gräberfeldes (das eine Gesamtfläche von ca. 160 x 100 m einnimmt) in relativ lockerer Streuung angeordnet sind.
Wie so oft haben sich die Hügelgräber nur im bewaldeten Bereich erhalten, während sie auf der südlich angrenzenden Ackerparzelle der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung zum Opfer fielen. Hinweise auf weitere ehemalige Grabhügel finden sich auch in der östlich der Straße Tieschen-Grössing gelegenen Waldparzelle. Beinahe alle Hügel zeigen Spuren von Störungen bzw. älterer Grabungstätigkeit, war der ‚Grössinger Tanner’ doch seit den 1930er Jahren verstärkt Ziel von ‚Grabungen’ ambitionierter lokaler Heimatforscher. Um dem ein Ende zu bereiten, erfolgten 1951 erste offizielle Ausgrabungen des Landesmuseums Joanneum (unter W. Modrijan), die anhand der Funde und Befunde eine Datierung des Gräberfeldes in die römische Kaiserzeit erlauben.
Der Größe des Gräberfeldes und der Ausstattung seiner Hügelgräber nach gehörte die Nekropole im ‚Grössinger Tanner’ ursprünglich wohl zu einer ausgedehnteren römischen Siedlung, deren genaue Lage aber nicht bekannt ist.
Im September 2005 erfolgte eine archäologische Untersuchung in einem der größten Grabhügel des Gräberfeldes (Hügel 22). Wie bereits aus den Altgrabungen bekannt, wies er einen zentralen steinernen Grabeinbau auf. (Aus diesem Hügel stammt übrigens auch das Steinkistengrab, in dem sich wohl das bekannte Gefäß mit der Ritzinschrift ‚Adiutor’ fand.) Die Ausgräber (G. und S. Tiefengraber) konnten im Südabschnitt des Hügels noch insgesamt fünf ungestörte römische Brandgräber freilegen. Zwei Bestattungen lagen im Inneren eines rechteckigen Grabeinbaus, der aus Basaltbruchsteinen aufgeschichtet war und zwei separate Kammern aufwies. Den Funden nach datieren diese Gräber, die wohl für eine ganze Familie (oder Sippe) angelegt worden waren, in das 2. Jahrhundert n. Chr.
Nicht allzu weit von ihrem Fundort entfernt, beim neuen (erst im Mai 2009 eröffneten) ‚Jugend & Familiengästehaus Tieschen’ (‚JUFA’), werden nun einige der neu entdeckten römerzeitlichen (Keramik-)Funde vom ‚Grössinger Tanner' präsentiert. Und zwar in einer im Freien aufgestellten (öffentlich zugänglichen) Vitrine, wo man neben erklärenden Texten auch noch ältere, vom Tieschener Königsberg stammende prähistorische Exponate (wie beispielsweise Fragmente eines urnenfelderzeitlichen ‚Feuerbocks’, Webstuhlgewichte, Tonspulen, Spinnwirtel oder auch Spielsteine) begutachten kann.


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Gestaltung: Manfred Fassold, Heinz Kranzelbinder
webdesign www.fassold.com

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