Steirisches Vulkanland - Archäologie

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  09. Hügelgräberfeld ‚Hofwald’ bei Gniebing
(Ortsgemeinde Gniebing-Weißenbach,
Katastralgemeinde Gniebing)
     

Öffnungszeiten/
Kontakt:

Das Hügelgräberfeld ‚Hofwald‘ bei Gniebing kann ganzjährig besichtigt werden.

Anfahrt:
Von Graz über die A2 (Südautobahn) in Richtung Wien bis zur Ausfahrt Gleisdorf-Süd, dann auf der B 68 dem Raabtal in südöstlicher Richtung folgend bis Gniebing (kurz vor Feldbach). Dort dem Wegweiser ‚Gniebing-Berg’ folgend nach links abbiegen und ca. 1 km bergauf. Dann bei der Weggabelung nach rechts (Tafel: Gniebing 232, 10) und knapp einen weiteren Kilometer auf schmaler Asphaltstraße (‚Gsölsweg‘) in südöstlicher Richtung bis in ein kleines Waldstück, an dessen höchster Stelle (direkt bei der Höhenkote 393 m in der ÖK 50) sich das kleine Gräberfeld links und rechts der Straße erstreckt. (Die wieder aus dem Wald herausführende Straße endet schließlich bei einem großen, von Obstplantagen umgebenen Gehöft, Haus-Nr. 10, von wo aus sich ein schöner Blick hinüber auf den jenseits des Raabtals gelegenen Saazkogel bietet.)


GPS-Koordinaten:
N 46.966446° –
E 15.866762°

So finden Sie
das Hügelgräberfeld

Nordöstlich des Ortes Gniebing, am nördlichen Rand des Raabtals, befindet sich auf dem mäßig breiten Bergrücken des Höhenzugs zwischen Feigelberg und Auersberg das kleine Hügelgräberfeld ‚Hofwald’. Von den ursprünglich mehr als 20 Hügeln sind heute nur mehr 13 erkennbar, wobei auch von diesen – da z. T. sehr flach – nicht alle mit Gewissheit als Grabhügel zu identifizieren sind. Die größten Hügel erreichen noch knapp zwei Meter Höhe bei einem Durchmesser bis zu zwölf Metern.
 
Mehrere Tumuli wurden durch den Ausbau der hier mitten durch das Gräberfeld führenden Straße planiert, andere z. T. angeschnitten. Da aber auch die noch intakten Grabhügel bald Spuren von Raubgrabungen aufwiesen, entschloss man sich von Seiten des Landesmuseums Joanneum in den Jahren 1983 – 1985 zu Notgrabungen. Insgesamt konnten drei Hügel untersucht werden, wobei sich freilich nur noch ein einziger (Hügel ‚M’) als ungestört erwies, der dafür aber eine reiche hallstattzeitliche Grabausstattung aufwies: Nicht weniger als sechs Kegelhalsgefäße (wobei in zweien noch je eine kleine Henkeltasse deponiert war), zwei Einzugsrandschalen und zwei Schüsseln mit breitem Bandhenkel sowie, als Unikat, eine weitere Einzugsschale auf vier anthropomorphen (menschlichen) Füßchen. An Metallfunden wies die Zentralbestattung dieses Hügels zwei Eisenarmreife und Fragmente von Golddrahtohrringen auf. Leichenbrand befand sich in drei der sechs Kegelhalsgefäßen sowie in einem zusätzlichen organischen Behälter, sodass wohl davon auszugehen ist, dass in der Zentralbestattung von Grabhügel ‚M’ zumindest vier Menschen, darunter eine Frau und ein Kind, beigesetzt worden waren.
 
Was die zeitliche Einordnung der Hügelgräbergruppe ‚Hofwald’ bei Gniebing betrifft, so lässt sich diese – auch den Funden aus den übrigen Grabhügeln (bzw. den ‚Altfunden’) nach zu schließen – noch in die erste Hälfte des 8. Jahrhunderts v. Chr., also ganz an den Beginn der Hallstattzeit, datieren. Damit aber gehören die Gniebinger Hügelgräber – im Unterschied etwa zu den hallstattzeitlichen Tumuli am gegenübergelegenen Saazkogel (vgl. hier Nr. 07), die aus der frühen bis mittleren Hallstattzeit (Ha C), also großteils aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. stammen – zu den frühesten als Hügelgräber angelegten Gräbern.
 
Soweit heute noch feststellbar, besaß keiner der Hügel einen Grabeinbau aus Stein oder Holz, da der feste anstehende Lehm die Anlage einer kammerartigen Grabgrube ohne stützende Konstruktionen für die Wände ermöglichte. Ausgestellt und dokumentiert ist das reiche Grabinventar der Zentralbestattung von Hügel ‚M’ des Hügelgräberfeldes im Gniebinger Hofwald heute in der archäologischen Abteilung des Feldbacher Tabormuseums (vergleiche hier Nr. 10).













 


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