Steirisches Vulkanland - Archäologie

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der SO-Steiermark

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  47. Bad Radkersburg: Museum im alten Zeughaus
(Stadt- und Katastralgemeinde Bad Radkersburg)
     

Öffnungszeiten/
Kontakt:

Mai – Oktober: Di, Mi, Fr, Sa von 14–18 Uhr; übrige Zeit nach Vereinbarung.
Kontakt, Anfragen:
Emmenstraße 9, 8490 Bad Radkersburg,
+43 (0) 03476 350010300
museum@
stadtbadradkersburg.at

 
www.badradkersburg. at/museum


Anfahrt:
Auf der A9 (Pyhrnautobahn) von Graz in Richtung Slowenien bis zur Ausfahrt Vogau/Straß und weiter auf der L 208 (bzw. ab Gosdorf auf der B 69) ostwärts über Halbenrain bis Bad Radkersburg. Das Museum liegt nur wenige Schritte nördlich des Hauptplatzes, in der Emmenstraße, Haus-Nr. 9.


GPS-Koordinaten:
N 46.688750° –
E 15.987517°

So finden Sie
das Museum

Das Bad Radkersburger Museum wurde in den Räumlichkeiten des alten Zeughauses bzw. im ehemaligen Provianthaus, das mit dem Zeughaus durch einen malerischen Säulenarkadenhof verbunden ist, eingerichtet. Es widmet sich vor allem der Stadtgeschichte von Bad Radkersburg, besitzt aber auch einen eindrucksvoll gestalteten Ausstellungsraum zur Ur- und Frühgeschichte der Region.
 
Unter anderem sind hier zwei neolithische Steinbeile aus Klöch und Halbenrain (aus dem 4./3. Jahrtausend v. Chr.), der 1844 entdeckte urnenfelderzeitliche ‚Hummersdorfer Bronzedepotfund’ (mit Lanzenspitzen, Beilen und Sicheln, datiert um 1.300 – 1.100 v. Chr., vgl. hier 45) sowie Keramikfunde (wie Webstuhlgewichte, Schalen, Spinnwirtel, eine Tonspule, die Replik eines ‚Feuerbocks’ etc.) aus der späturnenfelderzeitlichen (also aus dem 10. – 8. Jahrhundert v. Chr. stammenden) Höhensiedlung auf dem Königsberg bei Tieschen (vgl. hier Nr. 34) zu bewundern. Der Hallstattzeit (ca. 800 – 450 v. Chr.) ist der sog. Kultwagen von Radkersburg zuzuordnen, ein recht kurios (unter Verwendung eines Helms als Schale und einer Fleischgabel als Deichsel!) rekonstruierter Kult- oder Kesselwagen. Er stammt aus einem 1830 bei der ehemaligen städtischen Ziegelei in Kerschbach (heute Črešnjevci in der Gemeinde Gornja Radgona in Slowenien) entdeckten Grabhügel. Die übrige in diesem ‚Radkersburger Fürstengrab’ geborgene reiche Ausstattung (ein nahezu kompletter Waffensatz sowie Gebrauchsgegenstände aus Bronze und Ton) wurde leider verkauft und in alle Winde zerstreut, sodass sie heute (bis auf ein Vollgriffschwert im Budapester Nationalmuseum) nur mehr in Zeichnungen überliefert ist. Bereits aus der Römerzeit stammen Grabbeigaben in Form von Dreifußschalen, Töpfen, Glasgefäßen etc., die in den beiden norisch-pannonischen Hügelgräberfeldern ‚Grössinger Tanner’ bei Tieschen (vgl. hier Nr. 32) und ‚Hutweide’ bei Hummersdorf (vgl. hier Nr. 45) geborgen wurden.
 
Zu den wertvollsten Objekten der Schausammlung zählt auch einer der berühmten sog. Negauer Helme. 1811 war auf einem Acker bei Ženjak (Schönjak) im heutigen Slowenien (etwa 15 Kilometer südwestlich von Bad Radkersburg, nahe Benedikt v Slovenskih gorica, vgl. hier 49) ein aus insgesamt 26 Bronzehelmen bestehender Depotfund zu Tage gefördert worden. Der Fundplatz aber, der damals zur Herrschaft Negau (heute Negova) gehörte, wurde in der Wissenschaft namensgebend für einen bestimmten Helmtyp (mit kräftiger Krempe, hoher Haube und stark betontem Mittelgrat), dem auch zahlreiche weitere, von anderen Fundplätzen in Nord- und Mittelitalien, Slowenien und Österreich stammende Exemplare zuzuweisen sind. Ihre Blütezeit erlebten die ‚Negauer Helme im 5. und 4. Jahrhundert v. Chr., mit einer kurzen Wiederbelebung dieses Helmtyps im 1. Jahrhundert v. Chr. Ihre besondere kulturgeschichtliche Bedeutung liegt auch darin begründet, dass zwei der Helme Inschriften aufweisen – zu lesen sind die Worte ‚SIRAKU URPI‘ und ‚HARIGASTI TEIVA‘.
 
Der Großteil der heute noch existierenden Helme aus dem auch überregional äußerst bedeutsamen Depotfund befindet sich im Kunsthistorischen Museum in Wien und im Archäologiemuseum des Universalmuseums Joanneum in Graz, ein weiterer ist seit 1832 im Nationalmuseum in Ljubljana zu bewundern.


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